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Heimann H.
“Psychopharmakologie und Verhalten”.
Fortibildungskurse der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie. 1971;4:101-112.
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Abstract
Es wird erzahlt, dass die Eidgenossen im 14.Jahrhundert bei der Belagerung von Rapperswil durch einen Gang unter der Stadtmauer in einen Weinkeller gerietn und dort, statt den Angriff fortzusetzen, sich betranken und kurz darauf von den Verteidigern der Stadt uberwaltigt wurden. Diese klein Episode aus der schwizerischen Kriegsgeschichte ist ein Beispiel fur die tiefgreifenden Verhaltensanderungen, welche eine psychotrope Droge hervorrufen kann. Als ein historiches Ereignis ist sie kein wissenschaflicher Versuch, sie lasst nich etwas den Schluss zu, dass der Alkohol kriegerish gestimmte, aggressive Individuen in friedliche Saufbruder verwandelt. Dennoch sind bei diesem Ereignis alle Faktoren beteiligt, welche prinzipiell der Wirkung psychotroper Stoffe auf das menschliche Verhalten zugrunde liegen, namlich: 1. Die chemische Struktur und Dosierung der Droge, 2. Das Gewebe des zentralen Nervensystems, auf welches die Droge ein wirkt, 3. Die Personlichkeit der Kreiger, welche angesichts eines Weinkellers ihren Kampfauftrag vergessen, 4. Die Situation, d.h. beim Eindringen in eine belgerte Stadt anstelle von schwer bewaffneten Verteidigern unerwartet eine herrliche Gelegenheit zu einem Trunk vorzufinden, und 5. Die Einflusse der Gruppe. Wahrend der Historiker nur berichtet, wie es gewesen ist, das Ereignis etwas zur Charakterisierung der Disziplin im damaligen eidgenossischen Heer erwahnt, betrachtet der Verhaltenswissenschafter diese historische Verhaltensanderung unserer kriegerischen Vorfahren als eine komplexe Inteaktion der erwahnten 5 Faktoren. Er kann aus dem Ereignis jedoch nur Hypothesen ableiten, z.B. untersuchen, unter welchen Bedingungen Alkohol die Aggressivitat dampft oder fordert, und diese Hypothesen sodann unter expreimentellen Bedingungen prufen. Diese Bedingungen muss
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